Digipro

ITQ GmbH

Im Laufe der Jahrzehnte hat sich die Komplexität von Maschinen zunehmend erhöht. Dazu kommt, dass Maschinen untereinander vernetzt werden müssen und Unternehmen meistens verschiedene Kunden, Standorte und Arbeitsstrukturen haben. Um eine Maschine reibungslos funktionieren zu lassen, muss man sie anhand von Codes programmieren. Wie bestimmt man die Qualität eines solchen Codes? Das Unternehmen ITQ GmbH aus Duisburg und TIOBE aus den Niederlanden haben im Rahmen des Digipro-Projektes eine Applikation entwickelt, die sofort einen SPS-Code analysieren und bewerten kann. Laurenz Noack, Software Engineer & Consultant bei ITQ: „Der Vorteil ist, dass Unternehmen direkt sehen können, wie gut die Programmiersprache ihrer Maschine ist. Auf diese Weise sparen sie Zeit und Geld.“

Softwareberatung- und Dienstleistung

ITQ unterstützt Unternehmen aus dem Bereich des Maschinen- und Anlagenbaus bei der Umsetzung und Verbesserung ihrer mechatronischen Entwicklung. Noack: Wir entwickeln hauptsächlich Software zusammen mit unseren Kunden, dabei unterstützen wir Sie nicht nur bei der Implementierung, sondern auch während der Analysephase, beim Design der Software sowie bei der Durchführung der Software-Qualitätssicherung.  .  Außerdem beraten wir unsere Kunden, welche Technologien und Methoden am besten für die jeweilige Situation geeignet sind. Damit sich ein Prozess signifikant verändert, müssen in der Anfangsphase eines Projektes Funktionen und Prozesse des Systems definiert und so früh wie möglich mit der Software begonnen werden.

Speicherprogrammierbare Steuerungen (SPS)

Noack: „Die meisten unserer Kunden benutzen sogenannte speicherprogrammierbare Steuerungen (SPS), mit denen man Maschinen und Anlagen automatisieren kann. Eine SPS ist in der Regel ein Gerät, das man programmiert, um den Motor einer Maschine zu steuern. Der Motor wiederum muss so programmiert werden, dass die Maschine die vordefinierten Grundfunktionen ausführen kann. Einige unserer Kunden sind beispielsweise in der Holz- oder Verpackungsindustrie tätig und müssen ihre Maschinen so aufeinander abstimmen, dass sie ein Rohmaterial in ein Endprodukt verwandeln können. Unsere Kunden wollen, den Motor, der das Gehirn einer Maschine oder Anlage bildet, fehlerfrei programmiert wissen. Ansonsten könnte  die Produktion ins Stocken geraten und der Kunden würde mit hohen Kosten konfrontiert werden. Wir, bei ITQ, versuchen dieses Gehirn schön zu strukturieren, damit andere Menschen auch verstehen können, was wir integriert haben. Systeme können sehr simpel sein, bestehend aus nur einer Maschine, aber auch komplex, nämlich aus verschiedenen Maschinen, die miteinander agieren müssen.“

Software-Qualität

Noack: „Der Grund, weshalb wir am Digipro-Projekt teilgenommen haben, ist, dass neben der Softwarequalität auch die Forschung und Entwicklung neuer Technologien für uns sehr wichtig sind. Im Bereich von SPS gibt es noch nicht so viele Qualitäts- und Sicherheitssysteme und weil unsere Kunden hauptsächlich SPS benutzen und mit einer niedrigen Sprache programmieren, wollten wir gerne wissen: Wie gut ist der Code, den sie schreiben? Wie kann man die Qualität messen?

Daraufhin sind wir auf die Firma TIOBE aus den Niederlanden aufmerksam geworden. TIOBE hat ein Messsystem, das viele Tools benutzt, um die Qualität einer Programmierdatei messen zu können. Daraus bildet TIOBE, so wie man das auch von elektrischen Geräten kennt, eine Art Qualitätslabel: von rot bis grün. Somit kann man direkt sehen, wie gut der Code ist. Dieses Messsytem wollten wir auch gerne für SPS anwenden, weil dies bis dato noch nicht existierte. Solche Funktionen gibt es nur teilweise und vereinzelt in verschiedenen Programmen, aber nicht gebündelt und auch nicht in einer übersichtlichen Applikation wie die von TIOBE.“

Zusammenarbeit mit TIOBE

Noack: „Wir haben mit TIOBE eine separate App entwickelt, die die Code-Qualität für SPS misst. Die Idee ist, dass TIOBE diese App in ihr großes Framework einbindet. Dann können Kunden nicht nur die modernen Hochsprachen verwenden, sondern auch andere niedrige Programmiersprachen. Wir haben uns dabei an den Metriken von TIOBE orientiert und  sie daraufhin mit den notwendigen Informationen versorgt, damit sie es in ihre Oberfläche integrieren konnten. Um die Informationen zu bekommen, haben wir während des Projekts praxisnahe Tests bei einigen unserer Kunden durchgeführt. Wir haben Codes für unsere Kunden geschrieben und TIOBE hat daraus ein Bewertungsmodell entwickelt. Sie können uns beispielsweise zeigen, wie viel Prozent unseres Codes kommentiert ist. Wenn eine niedrige Prozentzahl herauskommt, ist das ein schlechtes Ergebnis. Anschließend haben wir unsere Codes angepasst und sie bei unseren Kunden implementiert. Wir haben dies so lange wiederholt, bis das Bewertungsmodell von TIOBE eine gewisse Qualität aufwies und wir mit den funktionalen Anforderungen und der grafischen Gestaltung zufrieden waren.“

Großes Potenzial

Die Zusammenarbeit mit TIOBE bietet ITQ viele Perspektiven für die Zukunft. Noack: „Dieses Projekt ermöglicht es uns auch, Kunden in anderen Branchen und regionalen Gebieten zu gewinnen und Kontakte zu knüpfen, die wir vorher nicht hatten. Im Moment entwickeln wir das Produkt zusammen mit TIOBE noch bis zur Marktreife, was voraussichtlich bis zum Ende des Jahres dauert. Danach können wir es unseren Kunden anbieten. Auch TIOBE wird es seinen Kunden, die sich nicht nur in den Niederlanden befinden, sondern weltweit, anbieten. Das könnte ein großes Potenzial für uns eröffnen. Aufgrund dieses Projektes werden wir wahrscheinlich dauerhaft mit TIOBE zusammenarbeiten. Digipro hat dabei eine wichtige Rolle gespielt,  da das Projekt Unternehmen miteinander vernetzt hat und alle voneinander lernen konnten.  Man kann nicht alles selbst perfekt machen. Man braucht die Stärken des einen und umgekehrt.“