Digipro

FreeSense

Das in Eindhoven ansässige Unternehmen FreeSense Solutions BV konzentriert sich auf Innovation durch die Entwicklung eines neuen Wearables, das für verschiedene Anwendungen eingesetzt werden kann. Die Mission des noch jungen Unternehmens ist es, ein Wearable Device zu realisieren, das sich nahtlos an die individuellen Bedürfnisse anpasst - vom Sport bis zur Bildung, vom Gesundheitswesen bis zum professionellen Einsatz. Seit 2013, als Messsensoren im Millimeterbereich noch auf dem Vormarsch waren, hat FreeSense kontinuierlich an der Realisierung ultrakompakter Wearable-Technologie mit mehr Funktionalitäten und Anpassungsfreiheit für den Anwender gearbeitet. Inzwischen hat das Unternehmen als Teil von Digipro das Wearable weiter mit auditiven Funktionalitäten erweitert und kann das System auch im Ohr getragen werden; Das „Hearable“ wurde geboren. Das Unternehmen wird von Alex Serrarens geleitet, der ebenfalls einen starken Hintergrund in der High-Tech-Automobilbranche hat. Die Buddy-Technologie muss zu einer kompletten Wearable-as-a-Service-Plattform heranwachsen, die sich durch selbstlernende Software an die unterschiedlichsten Bedürfnisse der Nutzer anpassen kann.

CareBuddy und Digipro
Im November 2018 haben wir mit der Entwicklung eines CareBuddy im Rahmen von Digipro begonnen, sagt Serrarens. „Dies ist ein multifunktionales Wearable, das im Ohr getragen werden kann. Diese Version des Wearables ist speziell für ältere Menschen entwickelt worden und dient als sehr vielseitiges und intelligentes Hörgerät. Der CareBuddy kann verschiedene biometrische Daten aufzeichnen, wie z. B. Herz-Kreislauf-Parameter (Herzfrequenz usw.), Temperatur, körperliche Aktivität und bio-auditive Signale. Diese Messungen können drahtlos an eine Datenplattform in der Cloud gesendet werden. Der Hauptvorteil des im Rahmen von Digipro entwickelten Prototyps ist, dass er ältere Menschen bei ihren täglichen Aktivitäten unterstützen kann. Es ermöglicht die direkte Kommunikation ohne den Einsatz eines entfernten Smartphones und fungiert gleichzeitig als Hörhilfe.“

FreeSense ist ein B2B-Unternehmen, das mit verschiedenen Partnern zusammenarbeitet, um Endprodukte an den Verbraucher oder den Profi zu bringen. Durch diese Kooperationen ist FreeSense in der Lage, Anwendungen in verschiedenen Bereichen zu entwickeln. Partner im Rahmen des Digipro-Projekts ist der deutsche Hörgerätehersteller auric Hörsysteme. Serrarens: „Wir kannten auric bereits und hatten gute Kontakte zu ihnen. Sie sind auf die Entwicklung von Hörgeräten spezialisiert und haben mit ihrem Fachwissen einen wertvollen Beitrag zum Projekt geleistet. Mit Digipro haben wir auch eine Plattform gefunden, um die bestehende Zusammenarbeit weiter zu intensivieren. Es war eine großartige Gelegenheit für uns, das Wearable während des Innovationsprojekts um mehrere Funktionen zu erweitern. Mit einer speziellen Falttechnik konnten wir die gesamte Elektronik in einer kleinen „In-Ear-Form“ herstellen und es gelang uns zum Beispiel, den Herzfrequenzmesser als Sensor auf der Hautoberfläche zu platzieren. Letztendlich wollen wir nicht nur in der Lage sein, die Produktion aufzuskalieren, sondern auch das damit verbundene Datenüberwachungssystem weiter auf den Markt zu bringen.“

Grenzüberschreitende Zusammenarbeit
Während des Innovationsprojekts kam es zu einer angenehmen Zusammenarbeit mit auric, bestätigt Serrarens. „Wir haben uns regelmäßig gegenseitig besucht, um z.B. die technischen Funktionalitäten des Prototyps zu besprechen und weitere Maßnahmen zur Entwicklung zu formulieren. Darüber hinaus haben wir regelmäßig die Marktchancen diskutiert. Kulturelle Unterschiede spiegeln sich immer in intensiven Kooperationsprojekten wider. Für uns war es interessant zu sehen, dass die deutsche „Gründlichkeit“ im Entwicklungsprozess deutlich sichtbar wurde. Es war auch eine Herausforderung, out-of-the-box gemeinsam nach neuen Innovationskombinationen zu suchen. Die Atmosphäre war so gut, dass wir gemeinsam ein tolles Ergebnis erzielt haben."

„Das Digipro-Projekt war das perfekte Sprungbrett für FreeSense, um den nächsten Schritt im Entwicklungsprozess zu gestalten“ - Alex Serrarens

Route zum Markt
Bei der Entwicklung einer neuen Innovation sehen sich Unternehmer oft auch mit technologischen Herausforderungen konfrontiert. Serrarens: „Im Moment gibt es noch eine Reihe von Aspekten, die perfektioniert werden müssen, bevor wir wirklich in den Markt eintreten können. Das Tolle an der Zusammenarbeit mit auric ist, dass sie ihren Markt bereits kennen, nämlich den Markt der „Hörgeräte & Enhancement“. Wenn unser Produkt marktreif ist, können sie damit beginnen, es über ihre Vertriebskanäle anzubieten." Bis es soweit ist, müssen FreeSense und auric jedoch noch einige Hürden überwinden, betont Serrarens. „Vor allem die Software für die verschiedenen Benutzerfunktionen muss noch optimiert werden. Zu diesem Zeitpunkt sind noch nicht alle Funktionen einsatzbereit. In der Basis funktioniert alles, aber jetzt haben wir die Phase erreicht, das Produkt auf eine höhere Stufe zu bringen."

Mehrwerte für die medizinische Welt
Serrarens erklärt, dass die Innovation einen Mehrwert für den medizinischen Sektor im Allgemeinen und für ältere Menschen im Besonderen haben kann. „Gerade für ältere Menschen ist es wichtig, dass die Vitalfunktionen des Körpers häufig gemessen und überwacht werden. „Gesundheitsüberwachung“ ist ein Thema, das durch die COVID-19-Pandemie an Bedeutung gewonnen hat. Zum Beispiel müssen Menschen jetzt zu Hause bleiben, wenn sie Symptome des Virus haben. Dank unseres Produkts ist es möglich, Krankenhäuser bei der Überwachung von Patienten in ihrer eigenen häuslichen Situation auf komfortable und personalisierte Weise zu unterstützen. Dies bietet auch die Möglichkeit, die Pflegeprävention auf ein höheres Niveau zu bringen und damit die Pflegekosten zu senken. Mit unseren Informationen kann präventiv abgeschätzt werden, ob eine Krankenhausaufnahme notwendig ist oder nicht. Dies kann die durchschnittliche Anzahl der Tage, die ein Patient im Krankenhaus verbringt, erheblich reduzieren. Durch präventive Überwachung und Coaching tragen wir auch dazu bei, dass die Menschen länger gesund und vital bleiben."

Die Überwachung kann schon fast in der Praxis angewendet werden, so Serrarens. „Wir sind zum Beispiel in der Lage, das Wearable mit einem Smartphone, WiFi- oder Bluetooth-Router zu verbinden, der dann mit der Cloud kommunizieren kann. Es ist auch möglich, Daten verschlüsselt an das Krankenhaus zu senden, wo die Daten dann in einem Portal gespeichert werden. Es ist jedoch wichtig, dass der Benutzer einen Router hat, der die Datenmenge sicher übertragen kann. Glücklicherweise gibt es dafür bereits eine Reihe von speziellen Produkten und Dienstleistungen auf dem Markt, auf die wir zurückgreifen können.“

Vielseitige Technik
Aber die Innovation von FreeSense ist noch viel breiter einsetzbar. Was wir entwickeln, ist viel mehr als nur ein Hörgerät, sagt Alex Serrarens: „Unsere Buddy-Technologie kann nicht nur lebenswichtige Körperfunktionen messen, sondern ist auch in der Lage, Körpergeräusche während des Schlafes aufzuzeichnen, was zum Beispiel bei Apnoe-Patienten anwendbar ist. Die Technologie kann auch für Sport- und Mindfulnesszwecke genutzt werden. Auch für Kinder mit Sprach- oder Konzentrationsproblemen kann unsere Anwendung in Form einer neuen Lerntechnologie eingesetzt werden. Eigentlich ist jede Anwendung, die eine Kombination aus Bio-Sensorik, Audio und (Daten)Kommunikation erfordert, für den Einsatz der Buddy-Technologie geeignet. Alles in allem ist es uns dank der Unterstützung durch das Digipro-Projekt gelungen, ein sehr intelligentes und vielseitig einsetzbares Bio-Hörgerät zu entwickeln."